Und? Welchen Tanz tanzt Du derzeit in Deinem Leben?

Und? Welchen Tanz tanzt Du derzeit in Deinem Leben? Den erotischen Tango, einen lockeren, frohen Disco Fox oder einen ausdrucksstarken Paso Doble? Wo findest Du Dich wieder? Und noch viel wichtiger ist die Frage, warum tanzt Du ausgerechnet jetzt diesen Tanz in Deinem Leben?

Abzielen möchte ich auf unsere Wahrnehmung, unser bewusstes Sein im Hier und Jetzt. Leider, in der heutigen extrem schnelllebigen Zeit, wissen wir gar nicht mehr, oder machen es uns nicht mehr bewusst, warum wir eigentlich fröhlich, locker, ernsthaft oder gar traurig sind. Wir sind es eben, ohne zu Fragen… aus unserer Umgebung kommen dann solche Sätze wie „du bist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden“ oder „du hast wohl heute Morgen einen Clown gefrühstückt“. Oft nehmen wir „unseren Tanz“ als Laune der Natur hin, als Einfluss von außen, den man vermeintlich eh nicht ändern kann usw. Ich fordere euch auf, spürt in Euren Tanz hinein, was macht mich derzeit glücklich, was macht mich traurig? Hört auf, Euch mit einer Oberflächlichkeit zu besabbern und nehmt Eure Emotionen nicht einfach als eben so gegeben hin.

Leute, müssen wir uns für unsere Emotionen, für unsere Lebenslagen, für unseren Tanz des Lebens rechtfertigen oder gar schämen? Bloß nicht, ich denke, die Bewusstwerdung der Emotionen, die bei einem selbst dahinter stecken ist wichtig, und nur das, nichts anderes, nicht was die Leute wohl von mir denken oder ähnlich zählt.

Wenn Du also heute einen glücklichen Tanz in Deinem Leben tanzt, frage Dich, warum Du glücklich bist, verinnerliche diese wundervolle Erkenntnis und automatisch stellt sich die Dankbarkeit ein, die Dankbarkeit, eine, wenn nicht die größte und schönste Emotion, die wir in uns haben. Du wirst sehen, gleich nach dieser Bewusstwerdung wirst du noch viel länger und intensiver von dieser Emotion zehren, sie genießen und Dein Umfeld animieren und mitreißen können, um somit einen gemeinsamen Sirtaki zu tanzen und dabei den Spaß Deines Lebens zu spüren.

Tanzt Du aber im Moment Ballett als Siegfried oder Odette im letzten Akt vom Schwanensee, ist es umso wichtiger genau hinzuschauen! Was bewegt Dich, was macht Dich traurig, wütend oder lässt Dich verzweifeln? Schau Dir deine Emotion in diesem Moment ganz genau und vor allem absolut ehrlich an. Was steckt dahinter? Lebst Du die Emotion von jemand anderem, oder wirst du gar gelebt? Was genau veranlasst Dich traurig oder verzweifelt zu sein? Schau genau hin, noch genauer!
Lass Dir Zeit dabei, höre auf deine innere Stimme, auf Dein Herz. Was sagt dir dein Herz im Moment? Schreibe es auf, lese es Dir selbst laut vor und vor allem lass es zu! Denn nur durch das Zulassen, kannst du loslassen! Lass also die Emotion unbedingt und ungefiltert zu, und du bekommst sehr schnell einen völlig neuen Blickwinkel auf dieses anscheinende Tief.

Ist gar nicht mal so schwierig, erfordert lediglich Ehrlichkeit zu sich selbst und ein wenig Disziplin.

Ich wurde in einer Zeit groß, in der es noch hieß, wer Emotionen zeigt ist schwach. Als Mann weinen, um Gottes Willen, ein NoGo. Eine erfolgreiche Geschäftsfrau zeigt Emotion? Klar, typisch… ist ja eine Frau usw… Wir alle kennen diese dämlichen Sprüche. Was tun wir Menschen uns nur selbst mit solchen Glaubenssätzen an? Ich will einfach nicht glauben, dass wir Menschen so dumm sind, haben wir doch so viel Großes erschaffen. Wenn es jedoch um das Menschsein geht, um seinen Emotionen freien Lauf zu lassen, ist es in unserer Gesellschaft leider ganz schnell vorbei mit der Großartigkeit. Doch kann jeder von uns ein Stück weit dazu beitragen, dass der Tanz des Lebens mit allen eindrucksvollen und auch schrägen Tanzeinlagen gesellschaftsfähig wird.

In meiner Zeit in Südamerika war ich immer wieder aufs Neue zutiefst
berührt, wenn in den Fußgängerzonen in Montevideo oder Buenos Aires urplötzlich jemand mit der Musik anfängt und daraufhin die Leute spontan einen Tango tanzen, mitten am Tag, pure Emotion…
ja, da bekomme ich Pippi in den Augen vor Freude.

Ihr Lieben da draußen, falls ihr es noch nicht macht, lebt Eure Emotionen und zeigt sie offen und ehrlich, denn nur so entsteht wahre Freude oder es kann eine belastende Emotion ganz einfach gehen und ihr lauft nicht Gefahr, dass diese belastende Emotion anfängt, Euch innerlich
aufzufressen.

Verspürt ihr auch die Lust heute noch einen Wiener Walzer zu tanzen und Eure Emotionen über der Tanzfläche schweben zu lassen? Nur zu, auf geht´s!

Euer Günter, bis zum nächsten Mal.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner